Baunebenkosten – ein gern unterschätzter Kostenpunkt

Baunebenkosten
Baunebenkosten

Die Werbeaussagen von Hausbaufirmen sind meistens sehr verlockend – ein Haus für 150.000,- Euro, Grundstück dazugerechnet fertig. Aber Vorsicht! Hier fehlen noch die nicht unerheblichen Baunebenkosten. Im Folgenden erhalten Sie eine Auflistung mit den Kosten, die neben den eigentlichen Baukosten entstehen können. Diese Nebenkosten sind bei nahezu allen Baufirmen nicht im Hauspreis enthalten.

Welche Baunebenkosten sollten auf jeden Fall eingerechnet werden?

Vorab eine Liste, die die wichtigsten Baunebenkosten auflistet. Im weiteren Verlauf dieses Artikels werden diese Punkte genauer betrachtet.

Übersicht der Baunebenkosten

Die folgende Liste soll Ihnen die Planung der Baunebenkosten erleichtern und ein Gefühl für deren Höhe vermiteln.

Nebenkosten beim Grundstückskauf

Baunebenkosten für die Bauvorbereitung

Baunebenkosten während der Bauphase

Nebenkosten beim Kauf des Grundstücks

Nebenkosten beim Kauf des Grundstücks
Nebenkosten beim Kauf des Grundstücks

Notargebühren

Ein Grundstückskauf kann nur über einen Notar erfolgen. Somit fallen natürlich auch die entsprechenden Gebühren für den Notar an. Für die Berechnung der Höhe kann 1% des Kaufpreises angesetzt werden. Wenn Sie also ein Grundstück für 150.000,- Euro kaufen, sind es ca. 1500,- Euro Notargebühren.

Für eine genaue Berechnung der Notargebühren können Sie hier unseren Rechner verwenden: Rechner für Notarkosten

Grundschuldbestellung für die Baufinanzierung

Für das Darlehen des Bauvorhabens von einer Bank verlangt diese eine Grundschuld, die in das Grundbuch eingetragen wird. Auch dieses muss wieder der Notar machen und nimmt hierfür ungefähr 0,35 Prozent der Grundschuldhöhe – also der Höhe des Darlehens.
Beispiel: Wenn Sie eine Baufinanzierung in Höhe von 340.000,- Euro beantragen, fallen Gebühren in Höhe von etwa 1.200,- an.

Gebühren Grundbuchamt

Die Eintragung in das Grundbuch ist natürlich auch nicht kostenfrei. Hierfür sollten ca. 500,- Euro eingeplant werden.

Für eine genaue Berechnung der Gebühren für die Grundbucheintragung können Sie hier unseren Rechner verwenden: Rechner für Grundbucheintragungen

Maklerprovision

Wenn an dem Kauf des Grundstücks ein Immobilienmakler mitgewirkt hat, verlangt dieser eine Provision auf den Kaufpreis. Die Höhe der Provision finden Sie natürlich immer auch schon im Exposé vom Makler ausgewiesen. Hier schwanken die Werte je nach Region zwischen 3% und 7,14% des Kaufpreises. Wenn wir wieder von einem Grundstückskaufpreis von 150.000,- Euro ausgehen, sind das im Höchstfalle 10.710,- Euro Provision für den Makler.

Grunderwerbsteuer

Auch das Finanzamt möchte gerne Geld haben, wenn Sie Immobilien erwerben. Hier wird die sogenannte Grunderwerbsteuer fällig. Die Höhe ist abhängig vom Bundesland. Als Beispiel verwenden wir unser Grundstück in Brandenburg mit dem schon bekannten Kaufpreis von 150.000,- Euro. Hier würden 6,5% des Kaufpreises anfallen, also 9.750,- Euro.

Grunderwerbsteuer 2016 nach Bundesland

Schleswig-Holstein 6,5%
Berlin 6%
Saarland (Erhöhung in 2015) 6,5%
Bremen 5%
Sachsen-Anhalt 5%
Niedersachsen 5%
Thüringen 5%
Brandenburg (Erhöhung in 2015) 6,5%
Mecklenburg-Vorpommern 5%
Rheinland-Pfalz 5%
Nordrhein-Westfalen (Erhöhung in 2015) 6,5%
Hessen 6%
Baden-Württemberg 5%
Hamburg 4,5%
Bayern 3,5%
Sachsen 3,5%

 
Hinweise:
Folgende Länder haben zum 01.01.2015 die Grunderwerbsteuer angehoben:
- Saarland
- Brandenburg
- Nordrhein-Westfalen

 

Quelle: http://de.statista.com/statistik/daten/studie/202071/umfrage/aktueller-grunderwerbssteuersatz-in-deutschland-nach-bundeslaendern/

Nebenkosten für die Bauvorbereitung

Nebenkosten für die Bauvorbereitung
Nebenkosten für die Bauvorbereitung

Nachdem nun das Grundstück gekauft ist, beginnt die Bauvorbereitung und Baufreimachung des Grundstücks, damit der Hausbau in die finale Planung gehen kann und die Baufirma ein Grundstück vorfindet, auf dem auch wirklich gebaut werden kann. Hier kommen auf einen die ersten Baunebenkosten zu, die die wenigsten Baufirmen im Preis  des Hauses enthalten haben.

Vermessung

Der erste Schritt nach dem Grundstückskauf sollte die Vermessung sein. Hierzu ist ein amtlicher Vermesser notwendig, der folgende Arbeiten ausführen wird:

  • Amtlichen Lageplan erstellen
  • Objektbezogenen Lageplan erstellen
  • Gebäudeabsteckung
  • Grundflächen- und Höhennachweis
  • Einmessung der baulichen Anlagen

Die Gebühren hierfür richten sich nach der Vermessungsgebührenordnung (VermGebO). Bei unserem Beispielgrundstück wären das ca. 2.200,- Euro. Zusätzlich kommen weiter Nebenkosten für das Liegenschaftskataster hinzu. Diese werden vom Katasteramt direkt erhoben und betragen etwa 400,- Euro.

Baugrundgutachten

Ein Haus ohne genaues Baugrundgutachten zu bauen ist wie ein Himmelfahrtskommando und macht die wirklichen Baukosten unkalkulierbar. Bevor der erste Spatenstich erfolgt, sollte dieses Baugrundgutachten auf jeden Fall erstellt werden. Ihr Hausbau soll ja auf gutem Grund erfolgen. Hierzu kommt ein entsprechender Gutachter auf das Grundstück und entnimmt im Bereich des Baufeldes Bodenproben um die Festigkeit und Beschaffenheit des Bodens und zu ermitteln. Erst im Anschluss an diese Arbeiten kann die Baufirma genau bestimmen, welche Erdarbeiten notwendig sind und ob zum Beispiel ein Keller speziell abgedichtet werden muss. Die Kosten für ein Baugrundgutachten betragen zwischen 400,- und 600,- Euro und sind wirklich gut investiertes Geld.

Abriss von Altbauten

Wenn Sie auf Ihrem Grundstück noch Altbauten haben, müssen diese eventuell entfernt werden. Eine pauschale Aussage über die Kosten ist schwer zu treffen, da die Größe und die Baumaterialien eine wichtige Rolle in der Preisfindung spielen. Um Ihnen trotzdem einen kleinen Anhaltspunkt zu geben, verwende ich mal das typische Beispiel einer alten Wochenendlaube mit Dachpappe. Der Abriss ist mit einer guten Firma recht einfach: Bagger rauf – Haus weg! Fundamente entfernen und den ganzen Müll entsorgen. In Summe sollten hierfür ca. 3.000,- bis 5.000,- Euro eingeplant werden. Wenn das Althaus jedoch eine entsprechende Größe hat, kann es auch schnell mehr werden.

Baumfällung

Haben Sie störende Bäume auf dem Grundstück? Dann müssen diese weg. Hierbei gibt es vier Kostenfaktoren. Das Fällen, die Fällgenehmigung, eventuelle Ersatzpflanzungen und die Entsorgung der Baumreste und Wurzeln. Für einen großen Baum kann man etwa folgende Richtwerte annehmen:

  • Fällgenehmigung 50,- Euro
  • Fällung 300,- bis 1.000,-  Euro  - je nach dem, ob einfach fallen gelassen werden kann oder mit einem Kran gearbeitet werden muss
  • Baumreste und Wurzel (Stubbe) entsorgen 150,- Euro
  • Ersatzpflanzungen 200,- Euro

Je Baum kommen also schnell 600,- Euro zusammen.

Grundstücksfreimachung

Wenn das Grundstück schon eine Weile nicht mehr gepflegt wurde, muss eventuell alter Bewuchs entsorgt werden. Das ist eine Arbeit, die man gut in Eigenleistung erledigen kann. Aber zumindest die Entsorgung des Gartenmülls erzeugt Kosten. Ein 7m³ Container für Grünschnitt inklusive der An- und Abfahrt kann mit 250,- bis 300,- Euro angesetzt werden. Wenn man eine Firma mit der Freimachung beauftragt, sollte natürlich entsprechend mehr Geld eingeplant werden.

Kosten für die Baugenehmigung

Das Grundstück ist gekauft und der Architekt hat seine Arbeit erledigt. Nun kann die Baugenehmigung eingeholt werden. Da die Kosten von den Gemeinden erhoben und festgelegt werden, ist auch dieser Punkt nicht einfach zu pauschalisieren. Aus Erfahrung kann man die Kosten für die Baugenehmigung mit ca. 600,- bis 800,- Euro, bei einem normalen Einfamilienhaus, ansetzten. Berechnet wird diese anhand des umbauten Raums, des Bauwerts je m³ und zusätzlichen Gebäuden und Anlagen (Garagen und Wärmepumpen!) mal Gebührensatz der Gemeinde (1-2%).

Prüfung des Bauvertrags

Lassen Sie Ihren Bauvertrag unbedingt von einem Fachanwalt, dem Bauherrenschutzbund oder einem erfahrenen Baubetreuer prüfen! Am liebsten würde ich nach diesem Satz mehr Ausrufezeichen setzen oder den Satz einhundert Mal schreiben! Viele Baufirmen geben Bauverträge heraus die geradeso beschreiben, dass ein Haus gebaut werden soll. Damit gehen Sie ein unkalkulierbares Risiko ein und haben im Falle eines Rechtsstreits kein Druckmittel in der Hand. Bestehen Sie auf einer ausführlichen Baubeschreibung und einer genauen Auflistung der enthaltenen Baukosten vor Unterschrift.

Die Kosten für die Prüfung des Vertragswerks von 200,- bis 500,- Euro müssen sein! Also unbedingt in den Baunebenkosten einplanen.

Prüfstatiker

In einigen Bundesländern (Brandenburg und Hessen) müssen Sie zur Kontrolle Ihres Statikers zusätzlich einen sogenannten Prüfstatiker beauftragen. Dieser schlägt mit 1000,- bis 1500,- Euro zu buche.

Kosten für eine Baustraße

Manchmal ist die Erstellung einer Baustraße auf dem Grundstück oder zur Überbrückung von Gehwegen notwendig, damit diese nicht beschädigt werden. Sollte bei Ihnen so etwas notwendig sein, planen Sie in jedem Fall 5.000,- Euro als zusätzlich Kosten für die Herstellung und Beseitigung der Baustraße ein. In der Regel kann Ihnen Ihre beauftragte Baufirma für den Hausbau ein konkretes Angebot erstellen und auch sagen, ob eine Baustraße notwendig ist.

Herstellung von Bauwasser und Baustrom

Ihre Baufirma braucht natürlich Strom und Wasser zum Bauen. Wenn beides auf dem Grundstück fehlt und kein netter Nachbar da ist, der einem Strom und Wasser zur Verfügung stellen kann, muss beides vor dem Bau auf das Grundstück. In der Regel bieten die regionalen Strom- und Wasserbetriebe spezielle Angebote für den Hausbau an. Fragen Sie also bitte bei Ihrem Versorger nach den Möglichkeiten. Die Kosten können mit etwa 300,-  bis 500,- Euro zuzüglich Verbrauch angesetzt werden.

Kosten für zusätzliche Erdarbeiten

Dieses ist ein Bereich, der gar nicht pauschalisiert werden kann. Bei den meisten Baufirmen ist das Abschieben der Grasnarbe enthalten. Wenn aber mehr Boden getauscht werden muss, da der Baugrund nicht fest genug ist oder Ihr Grundstück auf einer Granitschicht stehen soll und Sie einen Keller planen, habe ich schon von Beträgen bis zu einigen 10.000,- Euro gehört. Bei den normalen Grundstücken die eine „normale“ Bebaubarkeit haben kann man aber einen Puffer von 2.000,- Euro einplanen, um auf der sicheren Seite zu sein.

Erschließungskosten

Die Erschließungskosten eines Grundstücks setzen sich aus folgenden Positionen zusammen: Gasanschluss, Frischwasseranschluss, Abwasseranschluss, Strom, Telefon, Kabelfernsehen und Anliegerbeiträge für den Straßenbau. Welche Kosten genau je Position anfallen, ist abhängig von der Gemeinde in der gebaut wird. Wir haben hier pauschalisierte Beträge angesetzt, die aus unserer Erfahrung in Brandenburg resultieren.

Gasanschluss

1.000,-

Stromanschluss

750,-

Frischwasseranschluss

1.000,-

Telefon

500,-

Abwasseranschluss

1.500,-

Kabelfernsehen

500,-

Gegenfalls zusätzliche Kosten für Abwasserpumpwerk oder Grube

5.000,-

 

Die genauen Kosten für die Erschließung müssen bei den entsprechenden Stellen erfragt werden. Als Anhaltspunkt bei teilerschlossenen Grundstücken ist die Liste jedoch gut verwendbar. Wenn Ihr Grundstück noch gar nicht erschlossen ist, ändern sich die Preise deutlich nach oben!

Nebenkosten während der Bauphase

Kosten während der Bauphase
Kosten während der Bauphase

Als Erstes sollten die notwendigen Versicherungen für Ihr Bauvorhaben genannt werden. Wer hier auf die richtige Versicherung verzichtet, spielt mit seiner Existenz. Was nach Versicherungsvertreter Gerede klingt, ist aber wirklich wahr. Stellen Sie sich vor, Ihr Bau brennt in der Rohbauphase ab oder es kommt zu sehr starken Regenfällen, die Ihren frischen Bau unter Wasser setzt. Die zusätzlichen Kosten können immens sein und haben schon manchen Bauherren zum Aufgeben gezwungen, weil keine Versicherung da war.

Bauherrenhaftpflichtversicherung

Diese Versicherung schützt Sie vor Kosten, die aus Haftpflichtschäden während der Bauphase entstehen. Wenn Sie zum Beispiel Ihrer Verkehrssicherungspflicht nicht nachkommen und ein Schaden besteht, weil ein Kind in die Baugrube fällt, müssen Sie für entstehende Schäden aufkommen. Hierfür tritt dann die Bauherrenhaftpflichtversicherung ein. Eine Bauherrenhaftpflichtversicherung kostet etwa 250,- Euro

Bauleistungsversicherung

Die Bauleistungsversicherung schätzt Sie vor Kosten, die entstehen, wenn Sie Opfer von Vandalismusschäden, Diebstahl oder Schäden aus höherer Gewalt werden. Zusätzlich sollte immer noch das Feuerrisiko mit eingeschlossen werden, da es bei vielen Versicherungen nicht im Normalen Umfang der Bauleistungsversicherung enthalten ist. Die Kosten betragen ca. 250,- Euro für die Bauphase.

Bauzeitzinsen

Wenn sie Ihr Bauvorhaben mit einem Darlehen von der Bank finanziert haben, fallen bei den meisten Banken nach einer „Schonzeit“ von 6 Monaten Bauzeitzinsen an. In einfachen Worten ausgedrückt, möchte die Bank für die gewährte Baufinanzierung Geld/Zinsen haben, auch wenn noch nicht alles ausgezahlt ist. Das hängt damit zusammen, dass die Bank das Geld fest für Ihre Finanzierung einplant hat und nicht anderweitig verwenden kann. Wie hoch diese genau sind und ab wann sie anfallen steht in Ihrem Vertrag zur Baufinanzierung. Sie sollten aber nach sechs Monaten mit 0,25% der Finanzierungssumme pro Monat rechnen.

Baubegleitung und TÜV Gutachten

Beauftragen Sie für Ihren Hausbau auf jeden Fall einen unabhängigen Baubegleiter, der Ihre Interessen wahrnimmt und die Bauabschnitte professionell abnimmt. Es entstehen zwar einige Kosten, schützt Sie aber effektiv vor Schäden und Mängeln, die ein Laie nicht sieht. Dieser Service wird unter anderem vom Bauherrenschutzbund, dem TÜV oder der DEKRA angeboten. Die Kosten von ca. 1.500 - 2.500  Euro sind vergleichsweise gering, wenn man bedenkt, dass Bauschäden die Baunebenkosten schnell in ungeplante Höhen treiben können. Also: Berücksichtigen Sie diesen Punkt in den Baunebenkosten. Hier sollte nicht unbedingt gespart werden. 

Kosten nach dem Bau

Wenn die eigentliche Bauphase beendet ist, beginnen der finale Ausbau und die Erstellung der Außenanlagen. Gerade die hier entstehenden Kosten werden nahezu nie im Bauvertrag mit der Baufirma vereinbart. Vergessen darf man sie jedoch nicht, da hier noch einiges an Kosten entstehen kann.

Außenanlagen

Kosten für Aussenanlagen
Kosten für Aussenanlagen

Wenn der Hausbau beendet ist, freut man sich natürlich auf schöne Tage im eigenen Garten. Damit der Garten jedoch auch wenigstens eine gewisse Grundlage für „schön“ hat, sind einige Kosten einzuplanen.

Kosten für die Terrasse

Eine Terrasse ist meistens das Herzstück des Lebens im Freien. Ob Sie nun eine gepflasterte Terrasse oder ein Holzdeck wollen, hängt natürlich von den persönlichen Vorlieben ab. Da die Arbeiten gerne in Eigenleistung erbracht werden, und die Möglichkeiten sehr vielfältig sind, soll hier nur ein ungefährer Richtwert genannt werden, damit Sie einen Wert für eine erste Planung der Kosten haben. Ein Holzdeck kostet mit Unterkonstruktion und durchschnittlich gutem Holz in etwa 60,- Euro pro qm und eine gepflasterte Terrasse kostet mit Unterbau ca. 75,- Euro je Quadratmeter.

Kosten für Wege zum Haus

Wenn Sie trockenen Fußes und ohne Schlammpackung am Fuß in Ihr Haus möchten, brauchen Sie natürlich einen Weg vom Gartentor zum Haus. Da Wege beim Hausbau meistens gepflastert sind, gehen wir an dieser stelle auch nur auf die Kosten dieser Art von Weg ein. Ähnlich wie bei Terrassen kann man von einem Preis pro Quadratmeter von etwa 75,- Euro ausgehen. Aber auch hier entscheiden natürlich das gewählte Material und der Aufwand für die Form des Weges.

Kosten für einen Carport oder eine Garage

Wenn Ihr Auto trocken und geschützt stehen soll, empfiehlt es sich über einen Carport oder eine Garage nachzudenken. Hier reichen die Preise von 500,- für einen Baumarkt Carport bis zu locker 30.000,-  für eine massive Fachwerkgarage. Als realistische Größenordnungen kann man für ein vernünftiges Carport 3000,- Euro und für eine durschnittliche Garage 10.000,- ansetzen. 

Den Rasen anlegen

Einen der wichtigsten Schritte um Ihren Garten in Grundform zu bekommen ist das Anlagen von Rasenflächen. Durch die Baumaßnahmen wird Ihr Grundstück nicht mehr wirklich schön aussehen und Rasen verleiht dem Eigenheim einen ersten Schliff. Gerne wird dabei übersehen, dass eine vernünftige Rasenfläche einiges an Kosten verursacht. Zu allererst muss eventuell Mutterboden geliefert und verteilt werden. Anschließend müssen Sie die Rasensaat kaufen und einbringen. Rechnen Sie mit ca. 1500,- Euro, wobei die Größe des Grundstücks natürlich eine Rolle spielt. Sollte von der genannten Summe etwas übrig bleiben, können Sie ja schon erste Blümchen kaufen. Weniger würde ich aber nicht rechnen.

Kosten für die Arbeiten im Haus - Innenausbau

Nebenkosten für den Innenausbau
Nebenkosten für den Innenausbau

Nachdem wir uns im vorherigen Abschnitt mit dem Außenbereich beschäftigt haben, dürfen wir die Arbeiten innen nicht vergessen. Auch hier wartet noch einiges an Arbeit, um Ihr Haus bezugsfertig zu machen.

Kosten für eine Küche

Wer einen Hausbau plant, möchte natürlich auch eine schöne Küche haben. Die Kosten sind abhängig von Ihren Wünschen und schlagen schnell mit 5.000,- für eine ganz einfache Variante bis zu 25.000,- für eine Luxusküche in ihrer Nebenkostenliste zu buche.

Kosten Bodenbeläge

Wenn in Ihrem Hauspreis keine Bodenbeläge enthalten sind, müssen Sie diese in Ihre Nebenkostenliste aufnehmen. Für Fliesen oder Holzdielen können Sie ca. 60,- Euro pro Quadratmeter ansetzen und für Laminat oder Teppichboden etwa 25,- Euro. Wenn Sie die Verlegearbeiten selber ausführen können, können Sie natürlich noch einige Euro sparen.

Malerarbeiten in Ihrem Neubau

Auch Malerarbeiten sind in den meisten Bauverträgen der Hausbaufirmen nicht enthalten. Ein pauschaler Wert kann mit 35,- Euro pro qm Wohnfläche gerechnet werden. Wie bei fast allen Punkten ist auch hier die Qualität der Arbeiten und Materialien für den Preis entscheidend. Und einige Prozent lassen sich sparen, wenn Sie die Arbeiten in Eigenleistung erbringen.

Der Kamin im eigenen Haus

Planen Sie einen Kamin ein! Neben dem zusätzlichen Heizwert gibt ein Kamin Ihrem Haus im Winter eine Gemütlichkeit, die die meisten Leute nicht mehr missen wollen, wenn sie es erlebt haben. Der Schornstein kommt in die Baunebenkosten und ist mit etwa 2.500,- erträglich und ein Schwedenofen in normaler Ausführung ist auch schon ab 1.500,- zu haben. Wenn Sie natürlich einen großen Kachelofen haben wollen, sind die Preise eher im fünfstelligen Bereich.

Rechenbeispiel zu den Baunebenkosten

Ein Rechenbeispiel zu den Baunebenkosten mit den schon oben verwendeten Kosten und Preisen.

Grundstückspreis: 150.000,-
Hauspreis: 180.000,-

Nebenkosten:

Notar

2.700,-

Amtliche Gebühren

500,-

Makler

10.700,-

Grunderwerbsteuer

7.500,-

Vermessung + Kataster

2.600,-

Baugrundgutachten

500,-

Baumfällung zwei Bäume

1.200,-

Grundstücksfreimachung

300,-

Baugenehmigung

700,-

Prüfung Bauvertrag

300,-

Erschließung

4.000,-

Bauwasser und Baustrom

400,-

Versicherungen

500,-

TÜV Begleitung

1.500,-

Terrasse

1.800,-

Wege

1.000,-

Rasen anlegen

1.500,-

Küche

10.000,-

Malerarbeiten

3.500,-

Kamin

4.000,-

GESAMTSUMME

55.200,-

 

Summe für das Haus mit allen Baunebenkosten: 385.200,-

Bei der aktuellen Zinslage (03/2014) ergibt sich daraus eine monatliche Belastung für eine 100%-Finanzierung bei 2,9% Zinsen und 2% Tilgung von 1572,90 Euro pro Monat.

Wenn das Grundstück nur 75.000,- Euro kosten würde, wäre die Gesamtbelastung bei ungefähr 300.000,- Euro was einer Monatsbelastung von 1.225,- Euro entsprechen würde.

Schlusswort zu den Baunebenkosten

Ein Haus zu bauen braucht einiges an Planung und sollte nicht blauäugig begonnen werden. Die Baunebenkosten beim Bau in unserem oben mehrfach verwendeten Beispiel summieren sich auf ungefähr 55.000,- Euro inklusive Außenanlagen, Küche, Malerarbeiten, Makler, Kamin und Bodenbelägen! Diese Kosten kommen zum Haus dazu! Es sind also bei Weitem nicht nur die reinen Baukosten zu berücksichtigen.

Nachtrag zu den Baunebenkosten

Aus gegebenem Anlass ein kleiner Nachtrag vom 05.11.2014 zu unserer Baunebenkosten-Liste:


Als neulich unser Artikel "Erdwärmepumpe gegen Luftwärmepumpe – Erklärung und Vergleich" erschienen ist, haben uns Bauherren angeschrieben und darauf hingewiesen, dass einige Baufirmen die Bohrkosten der Erdsonden für die Wärmepumpe nicht im Hauspreis enthalten haben. Somit ist diese Position, immerhin ab 8.000,- Euro aufwärts, dringend in die eigene Nebenkosteliste aufzunehmen, wenn eine Erdwärmepumpe geplant wird.

 

 

Letzte Anpassung des Artikels "Baunebenkosten": 31.12.2023 10:34

 

Weiterführende Links und Informationen:

Ein Artikel zu den Baukosten und Baunebenkosten findet sich natürlich auf Wikipedia. Allerdings wird an dieser Stelle nur kurz auf die Baunebenkosten gemäß DIN 276-1 eingegangen.

Sofern Sie sich für Baunebenkosten interessieren, ist unser Artikel zum Thema "Was kostet ein Haus" in nachfolgender Infobox sicher auch von Interesse. Lesen Sie doch einmal rein!

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