Vergleich Fertighaus und Massivhaus
Die Frage, ob ein Massivhaus oder ein Fertighaus der Weg zum eigenen Haus ist, muss jeder Bauherr für sich entscheiden. Um Ihnen aber zumindest einige Grundlegende Entscheidungshilfen zu geben, haben wir einen Vergleich zwischen beiden Bauweisen aufgestellt.

Wenn es um den Bau eines eigenen Hauses geht, denkt man oft an das Stein-auf-Stein-Prinzip. Diese Methode ist sozusagen der Klassiker. Jedoch gibt es auch alternative Baumethoden. Manchmal kann auch ein Fertighaus die Lösung sein. Beide Hausformen haben ihre Vor- und Nachteile. Die Antwort, welche der beiden Wege der geeignete ist, lässt sich erst beantworten, wenn man die eigenen Wünsche und den finanziellen Spielraum kennt.
Fertighaus Bauweise
Während ein Massivhaus traditionell Stein auf Stein gemauert wird, erfolgt der Aufbau eines Fertighauses ähnlich einem Baukastenprinzip. Ein Ständerwerk aus Holzrahmen, welches beidseitig mit Platten verkleidet wird, bildet den Wand- oder Deckenaufbau. Ein Fertighaus besitzt eine vorgefertigte Grundkonstruktion. Auf diese wird das Haus geplant und danach werden die einzelnen Elemente produziert. Beim Grundriss ist der Bauherr an die Vorgaben des Anbieters gebunden, kann jedoch im geringen Rahmen auch Änderungen bekommen, die sich dann jedoch auf den Preis niederschlagen. Türen, Wände, Böden, Fliesen und Putze kann sich der Bauherr oft im Werk direkt aussuchen. Dabei wird meist schon alles an den Elementen berücksichtigt und verbaut, was bei einem Massivhaus einzeln eingebaut werden muss. Zum Beispiel haben die Fertigteile bereits Leitungsschächte, Fliesen, Fenster etc. eingebaut. Das Haus wird fix und fertig geliefert und dann per Kran an wenigen Tagen aufgestellt. Die Fertigteile bestehen meist aus Naturholz, Pressholz- oder Span- und Faserplatten und verschiedenen Dämmmaterialien. Beim Aufstellen muss sehr präzise gearbeitet werden, damit es nicht zur Bildung von Schlitzen zwischen den Bauteilen kommt. Diese würden sich negativ auf die Dämmwerte des Fertighauses auswirken.
Massivhaus Bauweise
Ein Massivhaus hat solche Probleme nicht. Hier hat der Durchzug konstruktionsbedingt keine Chance, denn die Mauern werden aus Steinen und Verbundstoffen wie Mörtel oder anderen Klebstoffen nahezu luftdicht erreichtet. Jedoch muss man hier mehr Zeit einplanen, denn das Mauerwerk, Böden und Decken benötigen Zeit, um zu trocknen. Im Schnitt wird ein Massivhaus in 8 Monaten gebaut. Je nach Wetterlage kann das schneller gehen oder länger dauern. Wenn man hier zu ungeduldig ist und nicht bis zur endgültigen Austrocknung warten kann, besteht die Gefahr, dass sich Schimmel bildet. Der Innenausbau mit Installationen, Fliesen usw. kann erst nach Rohbau und Dachaufbau beginnen. Das Mauerwerk besteht aus natürlichen und massiven Materialien wie gebrannten Ziegeln, Kalksand- oder Porenbetonstein. Die Materialauswahl spiegelt sich später auf die Festigkeit, Wärmedämmung, Schall- und Brandschutz wieder. Bei der Massivbauweise ist man sehr flexibel und kann daher eine sehr individuelle Planung durchführen. Mit einem ausreichenden finanziellen Spielraum kann ein Architekt nahezu jeden Wunsch erfüllen. Massivhäuser haben ein angenehmes Raumklima, denn sie sind ein guter Wärmespeicher und besitzen die Fähigkeit, je nach vorhandener Luftfeuchtigkeit Wasser aus der Lust aufzunehmen und auch wieder freizugeben. Massivhäuser sind besonders langlebig und daher recht wertbeständig. Massivhäuser sind konstruktionsbedingt teurer als Fertighäuser ähnlicher Qualität und Ausstattung. Aber auch ein Fertighauses kann bei einer preisintensiven Materialauswahl recht teuer werden. Die Trittschall-Eigenschaften bei Fertighäusern sind deutlich geringer als bei Massivhäusern. Da bei Fertighäusern alles aus einem Guss ist, verläuft das Bauvorhaben nahezu problemlos. Die Hauskonstruktion ist vorgefertigt und wurde meist in der Fabrik schon einmal zusammengesetzt. Das erleichtert den eigentlichen Aufbau immens.
Werthaltigkeit der Bauweisen
Der Wiederverkaufswert von Fertighäusern ist meist geringer als bei gleich großen Massivhäusern. Auch Banken machen oft Unterschiede, wenn es um die Beleihung von Häusern geht. Banken mögen Massivhäuser oft lieber als Fertighäuser. Massivhäuser haben eine längere Nutzungsdauer und kosten mehr. Also ist das Finanzierungsvolumen höher.
Fazit zu beiden Bauweisen
Einen klaren Gewinner kann man bei Massivhäusern und Fertighäusern nicht nennen. Beide haben Ihre Vor- und Nachteile. Erst im genauen Preis-Leistungsvergleich mit verschiedenen Hausbaufirmen und nach Festlegung der persönlichen Präferenzen kann man am Ende sagen, welche der beiden Bauweisen für einen die bessere ist.
Über den Autor
Sebastian Wolff ist gelernter Bankkaufmann und seit über 20 Jahren in der Finanz- und Baubranche aktiv. Über verschiedene Stationen kam er in zum Marketing und zur Kalkulation von Bauprojekten.
Neben seiner eigentlichen Tätigkeit schreibt er auf verschiedenen Internetseiten über Immobilien, Finanz- und Versicherungsthemen.
Sebastian Wolff lebt mit seiner Familie in der Nähe von Berlin und reist regelmäßig beruflich durch Deutschland.